und langsam zu vergessen beginnen wie es mit dir war ganz mit dir
und dann halb halb mit und halb ohne
und ganz zuletzt ganz ohne
Ein Gedicht von Erich Friedmit dem Titel „Was ist das?“. Ich mag seine Art zu Schreiben. Wer mag liest dieses hier noch.
Anmerkung: Das Bild ist ganz toll geworden. Ich mag es sehr. Allerdings „nur“ im Original. Der Scan ist doof. Werde demnächst probieren, ob das Abfotografieren verlustfreier ist.
Und es geht weiter mit, als Rezept verpackte, Lebensweisheiten von meiner Lieblingsdichterin und einem extra quietschebunten Sorglosaquarell.
Rezept
Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten. Für die paar Jahre wird wohl alles noch reichen. Das Brot im Kasten und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein. Es ist dir alles geliehen. Lebe auf Zeit und sieh, wie wenig du brauchst. Richte dich ein. Und halte den Koffer bereit.
Es ist wahr, was sie sagen: Was kommen muss, kommt. Geh dem Leid nicht entgegen. Und ist es da, sieh ihm still ins Gesicht. Es ist vergänglich wie Glück.
Erwarte nichts. Und hüte besorgt dein Geheimnis. Auch der Bruder verrät, geht es um dich oder ihn. Dein eignen Schatten nimm zum Weggefährten.
Feg deine Stube wohl. Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn. Flicke heiter den Zaun und auch die Glocke am Tor. Die Wunde in dir halte wach unter dem Dach im Einstweilen.
Zerreiss deine Pläne. Sei klug und halte dich an Wunder. Sie sind lang schon verzeichnet im grossen Plan. Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten.